Matthias (Heisl) Plechinger , 16251695 (70 Jahre alt)

Name
Matthias (Heisl) /Plechinger/
Nachname
Plechinger
Vornamen
Matthias (Heisl)
Geburt um 1625 41 37
Beruf
Besitzer der Scherauer Hütte, Kanzler

Geburt eines BrudersChristoph Plechinger
um 1631 (6 Jahre alt)

HeiratKatharina (Christina) ...Diese Familie ansehen
um 1648 (23 Jahre alt)

Tod eines VatersWolfgang Plechinger
24. Februar 1660 (35 Jahre alt)
HeiratMaria Anna SchneiderDiese Familie ansehen
22. November 1661 (36 Jahre alt)
Geburt eines SohnsWenzel Plechinger
27. September 1665 (40 Jahre alt)
Taufe eines SohnsWenzel Plechinger
27. September 1665 (40 Jahre alt)
Tod einer MutterMargaretha Schlemmer
21. Mai 1668 (43 Jahre alt)
Tod einer EhefrauKatharina (Christina) ...
20. März 1686 (61 Jahre alt)
Bestattung einer EhefrauKatharina (Christina) ...
20. März 1686 (61 Jahre alt)
Heirat eines KindsWenzel PlechingerAnna HerzigDiese Familie ansehen
26. Januar 1687 (62 Jahre alt)
Tod 23. Januar 1695 (70 Jahre alt)
Familie mit Eltern
Vater
15841660
Geburt: um 1584
Tod: 24. Februar 1660Tafelhütte (auch Schlemmerhütte genannt), Böhmen
Mutter
Heirat Heirat1611Winterberg
1 Jahr
älterer Bruder
16111708
Geburt: um 1611 27 23
Tod: April 1708Thomashütte (auch Schlemmerhütte genannt)
15 Jahre
er selbst
16251695
Geburt: um 1625 41 37Scherauer Hütte (bei Winterberg)
Tod: 23. Januar 1695Scherauer Hütte (bei Winterberg)
7 Jahre
jüngerer Bruder
16311705
Geburt: um 1631 47 43
Tod: Dezember 1705Tafelhütte (auch Schlemmerhütte genannt), Böhmen
Familie mit Maria Anna Schneider
er selbst
16251695
Geburt: um 1625 41 37Scherauer Hütte (bei Winterberg)
Tod: 23. Januar 1695Scherauer Hütte (bei Winterberg)
Ehefrau
Heirat Heirat22. November 1661Winterberg
Familie mit Katharina (Christina) ...
er selbst
16251695
Geburt: um 1625 41 37Scherauer Hütte (bei Winterberg)
Tod: 23. Januar 1695Scherauer Hütte (bei Winterberg)
Ehefrau
Heirat Heiratum 1648
18 Jahre
Sohn
16651736
Geburt: 27. September 1665 40 44Scherauer Hütte, Böhmen
Tod: 21. März 1736Scherauer Hütte (bei Winterberg)
Kaspar Bauer + Maria Anna Schneider
Partnerins Partner
Ehefrau
Heirat Heirat29. Juni 1688Winterberg
Notiz

Sellner und Glaspatterlmacher Scherauer Hütte Inmann (bei Andreas Plechinger?), auch 1660 1658 Scherauer Hütte Besitzer der Scherauer Hütte 1661 Scherauer Hütte Ausnehmer 1688 Scherauer Hütte

Laut Randnotiz im Mannschaftsbuch Nr. 185 der Herrschaft Winterberg von 1687 sind er und alle seine damals bei ihm lebenden Kinder auf der Scherauer Hütte geboren. (In diesem Jahr sollte offenbar die Ortszugehörigkeit der Inleute geklärt werden für eine korrekte Eintragung nach Geburtsort ins Mannschaftsbuch, vgl. entsprechende Randbemerkungen des damit beauftragten Schreibers ("NB: NB: mueß mit ihm mich vnterreden" bei Matthias Schwab auf der Scherauer Hütte, Aufn. 151, und ähnlich). Nach Blau, Glasmacher II, S. 27, hat Matthias Plechinger die Scherauer Hütte 1661 gekauft - von wem? Als Inmann lebte er schon vorher dort (s. Taufeintrag Sohn Adam 1659); das von Blau angegebene Datum 1661 für den Erwerb der Hütte scheint aber zu stimmen, denn noch im MB von 1660 ist er als Inwohner aufgeführt (die Hofbesitzer sind in diesem MB unterstrichen, die Inwohner nicht), 1661 dagegen erstmalig als Besitzer der Scherauer Hütte. Unklar ist für mich der Zusammenhang zwischen der Scherauer Hütte und der benachbarten Thomashütte, später Tischlerhütte genannt. Beide werden anscheinend auch Schlemmerhütte genannt und befanden sich eventuell zeitweise gemeinsam im Besitz von Andreas Plechinger, denn im ältesten Mannschaftsbuch der Herrschaft Winterberg Nr. 68 (angelegt am 6.11.1657 für das Jahr 1657/58) wird nach dem Dorf Klösterle unter dem Stichwort "Hütten allda" nur Andreas Plechinger als Besitzer angeführt. Danach folgen zwei als Inleute bezeichnete Familien (Simon Reckenziegel und Matthias Plechinger), danach unter "Chalupen allda" Jakob Paur und Matthias Sixl. Ein zweiter Hüttenbesitzer war damals offenbar noch nicht vorhanden (oder sollte dem Chaluper Jakob Paur bis 1661 die Scherauer Hütte gehört haben?). In den späteren MB werden dann die beiden unter Klösterle liegenden Hütten konkret als Thomashütte und Scherauer Hütte bezeichnet, wobei Andreas Plechinger Hofwirt (Bauer) auf der Thomashütte und Matthias Plechinger Sellner (kleinerer Bauer) auf der Scherauer Hütte ist. Die Chalupe des Jakob Paur (ab 1662 sein vermutlicher Sohn Andreas Paur) wird in den späteren MB unter der Scherauer Hütte, die des Sixl hingegen bei der Thomashütte geführt (vgl. MB Nr. 6 von 1669-71, Aufn. 82, wo es bei den Sixl zunächst falsch "Inleuth", dann verbessert "auff der Chalupen" heißt.) Matthias Plechinger stellte auf der Scherauer Hütte vermutlich Patterln her wie später sein Sohn Wenzel, dem er die Hütte um 1688 übergab. - Nach den Altersangaben in den MB ist er um 1634 geboren. Durch einen Übertragungsfehler in MB 16 von 1684 (40 Jahre statt 50) wird sein Alter von da an zehn Jahre zu jung angegeben. Doch auch 1634 ist offensichtlich falsch, da sein erstes Kind im Dez. 1648 geboren wird; vermutlich ist er um 1625-29 geboren. Alter im Sterbeeintrag des KB 1695: 70 Jahre. - Hochzeit als Witwer am 29.6.1688 in Winterberg. Trauzeugen: Georg Tischler, Richter; Andreas Plechinger; Christoph Plechinger. - Bei den Geburten der Kinder im ältesten Winterberger KB sind manchmal nur die Vornamen der Eltern angegeben. Dabei wird Heisl zweimal als Matthias Heisl verzeichnet, wobei mit Heisl wohl kein Nachname gemeint ist. Der Kirchenbuchschreiber nennt öfters die lateinische und gleichzeitig die tschechische bzw. deutsche Dialektform eines Vornamens in den Einträgen, vgl. z. B. am 6.1.1659 die Taufe des Kindes "Kasspar Casparus", Sohn des Johannes Karneth. Eine andere Möglichkeit wäre die Verwendung des Vornamens des Vaters als Nachname; dann hätte sein Vater ebenfalls Matthias mit Vornamen geheißen. Nachtrag nach Online-Stellung der Winterberger Grundbücher 2017: sie waren offenbar die Quelle für Blau bzw. Mares. Im Grundbuch Nr. 14 (Freibuch), Aufn. 213, finden sich die Angaben zur Scherauer Hütte: Sie gehörte ursprünglich dem Nikolaus Regnczikl, der sie völlig abbezahlt hatte. Nach einer vielleicht kriegsbedingten Lücke im Grundbuch stammt der nächste Eintrag aus dem Jahr 1650. Hier heißt es, daß vor 18 Jahren Andreas Feitl auf dieser Hütte gewohnt hat. Nun ist sie völlig wüst. Für 80 Schock wird sie vom Gansauer Richter Peter Fux in Anwesenheit des Glashüttener Geschworenen Lorenz dem Jakob Feitl verkauft. Dieser hat den Preis in Raten an den Grundherren zu zahlen (bis auf einige dem Richter etc. zustehende Zahlungen). Am 29.4.1661 ist eingetragen, daß Jakob auf der Scherauer Hütte Schulden in Höhe von 129 Schock hat und die Hütte aufgeben will. Deshalb wird sie für 55 Schock dem "Mattheß Plechinger Sslemar" verkauft, zahlbar in jährlichen Raten zu 3 sß 25 g 5 d. Auch dieser hat Schwierigkeiten, die Hütte zu bezahlen: 1667 heißt es, daß er ein Bettler ist und die Hütte demnächst stehen lassen muß (ist ein Bettler mueß die hütten Eheistens stehen lasßen). 1668 ist eingetragen, daß er seinen jährlichen Zins laut Nachlaß mit 5 fl. richtig machen soll. Am 23.11.1667, eingetragen ins Grundbuch am 5.4.1669, erläßt ihm schließlich Ihre fürstl. Gnaden in einem Dekret alle alten Grund- und Aschenzinsen, die sich zusammen mit des Jakob "Sseresauers" Rest inzwischen auf 133 fl. 10 Kr. erstrecken, "in ansehung großen Armueth vnnd Vnvermögens halber". Er soll von nun an nur noch 5 fl. jährlich Zins zahlen; damit hat er seine Hütte 1669 völlig abbezahlt.