Häufig gestellte Fragen

Wo kommen denn die ganzen Daten her?
Wo kommt die Software her?
Warum sehe ich nicht alle Daten?
Warum sind da so viele unterschiedliche Darstellungsarten? Kann das nicht mit einer Grafik dargestellt werden?
Warum machst Du das?

Wo kommen denn die ganzen Daten her?

Zur Recherche nutze ich die unterschiedlichsten Quellen:

Die Rohdaten gebe ich allerdings nicht über diese Software hier (Webtrees), sondern über das Programm Ahnenblatt ein. Das geht damit m.E. schneller bzgl. Datenerfassung. Anschließend werden von Zeit zu Zeit die Daten im GEDCOM-Format als Update in die Datenbank hier hochgeladen.

Jede einzelne Person und die dazugehörigen Daten wurden von mir per Hand eingegeben. Ja, da steckt viel Arbeit drin.


Wo kommt die Software her?

Webtrees ist eine freie, Server-basierte Software. Um die Software im Internet laufen zu lassen, braucht man:

  • Einen Server mit Root-Zugriff
  • Eine Internet-Domain, hier ist es www.kuebi.de
  • Eine MySQL-Datenbank und mindestens PHP 7.1

Für Webtrees gibt es einige Zusatzmodule, von denen ein Teil auch hier installiert ist. Weitere Infos zur Software gibt es u.a. hier:


Warum sehe ich nicht alle Daten?

Das hat mit dem Datenschutz zu tun. Geburtsdaten und andere personenbezogene Daten sollen und dürfen nicht Dritten zugänglich sein. Die personenbezogenen Daten von Verstorbenen sind allerdings von dem Schutzbereich der Datenschutz-Grundverordnung ausgenommen (siehe z.B. hier).


Warum sind da so viele unterschiedliche Darstellungsarten? Kann das nicht mit einer Grafik dargestellt werden?

Nein, die Darstellung aller Personen mit den jeweiligen Verwandschaftsverhältnisse in einem Diagramm ist bei der Anzahl von Personen schlichtweg nicht möglich. Warum ist das so? Jeder Mensch hat in seiner Ahnentafel (das ist ein Diagramm zur Darstellung der Vorfahren (=Ahnen)) ein exponentielles Wachstum an Vorfahren. Er hat 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern (Cousinenheirat mal ausgenommen). Bei zehn Generationen wären das ohne Ahnenschwund durch Verwandtenheirat in der obersten Reihe 1024 Kästchen für die Stammeltern. Das ist kein Problem. Auch nicht eine Million in der 20. Generation der Erzgroßeltern. Das wären zwar bei einer Kästchengröße von 10 mm ausgedruckt 10 km in der Breite, aber immer noch darstellbar - auf einem Montior durch die Scroll-Funktion sowieso - und auch noch übersichtlich. Die Ahnentafel, wie sie im nachfolgenden Bild dargestellt ist, ist jedoch der recht einseitige Blick einer Person "nach Oben", nur zu den direkten Vorfahren.

Ahnentafel des Sigmund Christoph Graf von Waldburg-Zeil-Trauchburg

Würden deren Geschwister und deren Partner, Kinder, Enkel usw. dargestellt, dann geht gar nichts mehr. Der Blick nach Oben ist exponentiell. Der Blick nach Unten aber auch. Zumindest bis zu den Baby-Boomern. Dann kam bekanntlich die Antibabypille und brachte den Pillenknick. Blickt der Vorfahr "nach Unten" zu seinen Nachkommen, dann sieht er eben meist auch ein exponentielles Wachstum. Grafisch dargestellt gibt das dann die Nachkommentafel. Der Blick von meinem Urgroßvater Adam Schmitt drei Generationen nach Unten bis zu seinen Ur-Enkeln sieht so aus:

Stammtafel des Adam IV. Schmitt aus Weiher/Odw.

In einem der unteren 27 Kästchen bin ich und meine Schwester. Blicken wir beide drei Generatioen nach Oben zu ihm, dann ist er einer von 8 Urgroßeltern. Ahnen- und Nachkommentafel sind im Prinzip zwei gegenläufige Darstellungen. Für ein oder zwei miteinander "reproduzierende" (meist verheiratete) Personen lassen sich beide sehr gut kombinieren. Das nennt sich dann Sanduhrdiagramm, weil es durch das exponentielle Wachstum nach Oben und nach Unten die Form einer Sanduhr hat. Bei Urgroßvater Adam Schmitt sieht das für ihn - ohne seine Frau - so aus:

Stammtafel des Adam IV. Schmitt aus Weiher/Odw.

Bei mehr als zwei Personen wird es schon sehr unübersichtlich und wenn man alle Verwandschaftsbeziehungen von einer größeren Gruppe von Personen darstellen will, dann ist das nicht mehr möglich.


Warum machst Du das?

Die vielleicht wichtigste Frage hier. Es gibt dafür mehrere Gründe. Meine Verwandtschaftverhältnisse und Ahnen haben mich schon immer interessiert. Da gab es noch keine Computer und natürlich auch kein Internet. Und Zeit hatte ich dafür auch keine. Mit zunehmendem Alter stieg wieder das Interesse. Es ist wohl ein typisches Altershobby. Dann kam Corona und damit auch mehr Zeit. Der Anfang war sehr schwer. Über die Großeltern fand ich nirgendwo etwas. Bei der Recherche mit Hilfe meiner Mutter stellte ich fest, dass ich damit ein paar Jahre früher hätte anfangen sollen. Meine Mutter hat trotz ihres hohen Alters noch ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Aber meine Schwiegermutter, die im August 2018 starb, kann ich beispielsweise nicht mehr fragen. Da ging viel Wissen in den neueren Seitenlinien verloren. So etwas soll das hier verhindern.

Außerdem sehe ich das auch als Nachlass für meine Kinder. Die Software beantwortet die häufig gestellte Frage nach dem Verwandschaftverhältnisse ("Wie bin ich mit dem/der eigentlich verwandt?") über Diagramme/Beziehungen wunderschön.

Ein weiterer Grund: es macht richtig Spaß und man lernt dabei ausgesprochen viel über die angeblich guten alten Zeiten und über die Geschichte.

Ein Beispiel zur Geschichte: Mein 6x-Urgroßvater Johann Nikolaus Bangert ist - wie meine Mutter - in Weiher/Odw. geboren. Er wurde allerdings im Alter von 27 Jahren in seiner Mühle in Guttenbrunn ermordet. So steht es im Ortsfamilienbuch Weiher von Eugen Weber. Als ich das las dachte ich, das muss ein Dorf im Odenwald sein, so wie Siedelsbrunn und Vielbrunn. Ein Blick in die Wikipedia zeigt mir jedoch etwas überraschend anderes: Guttenbrunn (heute Zăbrani) liegt im Banat in Rumänien (damals Ungarn). Das ist gut 1250 Autobahnkilometer von Weiher entfernt. Das war damals eine Weltreise. Wie und warum kam der nach Guttenbrunn?
Nachdem die Habsburger die Osmanen besiegt hatten (Temesvár war von 1522 bis 1716 von den Türken besetzt), gehörte das Banat Österreich-Ungarn und um die Position zu festigen siedelte man katholische Einwanderer in den fast menschenleeren Gebieten an. In der Wikipedia gibt es dazu mt dem Schwabenzug einen sehr interessanten Artikel. Dem Aufruf des Kameralbeamten Franz Albert Craußen mit seinem Werbebüro in Worms am Rhein folgten auch einige Bangerts. Sie gingen an die Donau und wurden in Donauwörth, Marxheim oder Neuburg mit einer Ulmer Schachtel donauaufwärts bis ins Banat transportiert. Von dort ging es vermutlich zu Fuß gut 160 km weiter bis Guttenbrunn. Leicht hatten sie es dort nicht: "Morbus Hungaricus bezeichnete das Sumpffieber und die Durchfallerkrankung Dysenteria Pannonica, die in den ersten Jahren drei Viertel der Siedler frühzeitig dahinrafften. Ungarn ist des Deutschen Grab hieß es damals in den deutschen Stammeslandschaften." Johann Nikolaus Bangert war zusammen mit 208 anderen "Donauschwaben" Erstbesiedler und Mitgründer des Ortes Guttenbrunn im Banat. Ein Bruder von ihm hat in Guttenbrunn für eine Menge von Nachkommen gesorgt. Die meisten Donauschwaben waren gar keine Schwaben. Die Bezeichnung war dem Transportweg aus Schwaben ins Banat geschuldet. Ob Johann Nikolaus Bangert jemals wieder zu seiner Frau Maria Elisabeth (geb. Kämmerer) nach Weiher gekommen wäre? Sie blieb mit ihren Kindern und vor allem dem Sohn Johann Peter im Odenwald. Ohne ihne gäbe es nicht nur diese Seite nicht. Aber diese Aussage trifft grundsätzlich auf jeden meiner Ahnen zu.

Ein Tipp: Nachdem die zähe Schwelle der Urgroßeltern überwunden war, ging es bei der Recherche deutlich flotter voran. Das lässt sich recht einfach erklären. Wenn auch nur einer von den grob geschätzt gut 100 Nachkommen einer meiner Ur-Ur-Großeltern dasselbe Interesse verfolgt und Familiengenealogie betreibt, dann kann ich ab unserem gemeinsamen "Ahnenzug" springen. Ist dort noch keiner, dann findet sich vielleicht in der Generation darüber einer. Die Chancen steigen von Generation zu Generation. Um die Zeit des 30jährigen Krieges nehmen die Quellen aber leider deutlich ab. Viele Ahnenlinien enden da, weil in dieser Zeit viele Aufzeichnungen unwiederbringlich verloren gingen.

Die FAZ schrieb 2013 sehr treffend: "Die Ahnenforschung hört nie auf. Stattdessen taucht man immer tiefer in die Vergangenheit ein. Je weiter man gräbt, desto breiter gefächert ist der Stammbaum, weshalb man eigentlich ewig weiterforschen kann."

Es ist wie ein riesiges Puzzle mit nahezu unendlich vielen Teilen.