Andreas Plechinger , 16111708 (97 Jahre alt)

Name
Andreas /Plechinger/
Nachname
Plechinger
Vornamen
Andreas
Geburt um 1611 27 23

Heirat der ElternWolfgang PlechingerMargaretha SchlemmerDiese Familie ansehen
1611 (0 alt)
Tod einer mütterlichen GroßmutterMartha ...
1621 (10 Jahre alt)
Geburt eines BrudersMatthias (Heisl) Plechinger
um 1625 (14 Jahre alt)
Geburt eines BrudersChristoph Plechinger
um 1631 (20 Jahre alt)

Geburt einer TochterMaria Plechinger
August 1648 (37 Jahre alt)
Taufe einer TochterMaria Plechinger
26. August 1648 (37 Jahre alt)
Tod eines VatersWolfgang Plechinger
24. Februar 1660 (49 Jahre alt)
Tod einer MutterMargaretha Schlemmer
21. Mai 1668 (57 Jahre alt)
Tod eines BrudersMatthias (Heisl) Plechinger
23. Januar 1695 (84 Jahre alt)
Tod eines BrudersChristoph Plechinger
Dezember 1705 (94 Jahre alt)
Tod April 1708 (97 Jahre alt)
Bestattung 15. April 1708 (97 Jahre alt)
Familie mit Eltern
Vater
15841660
Geburt: um 1584
Tod: 24. Februar 1660Tafelhütte (auch Schlemmerhütte genannt), Böhmen
Mutter
Heirat Heirat1611Winterberg
1 Jahr
er selbst
16111708
Geburt: um 1611 27 23
Tod: April 1708Thomashütte (auch Schlemmerhütte genannt)
15 Jahre
jüngerer Bruder
16251695
Geburt: um 1625 41 37Scherauer Hütte (bei Winterberg)
Tod: 23. Januar 1695Scherauer Hütte (bei Winterberg)
7 Jahre
jüngerer Bruder
16311705
Geburt: um 1631 47 43
Tod: Dezember 1705Tafelhütte (auch Schlemmerhütte genannt), Böhmen
Familie mit Barbara ...
er selbst
16111708
Geburt: um 1611 27 23
Tod: April 1708Thomashütte (auch Schlemmerhütte genannt)
Partnerin
Tochter
Notiz

Wird auch Schlemmer genannt; stand vermutlich in verwandtschaftlicher Beziehung zum Hüttenmeister der Schlemmerhütte (spätere Tafelhütte) Wolfgang Plechinger, und sicher auch zu Matthias Plechinger auf der Scherauer Hütte (Brüder?). Da bei der Hochzeit seiner Urenkelin Anna Maria Tischler 1717 mit Lambert Plechinger Blutsverwandtschaft im 3. und 4. Grad bestand, könnte Andreas ein Sohn des Wolfgang Plechinger gewesen sein, der Lamberts Urgroßvater war (Lamberts Mutter stammte aus Wallern und war wohl nicht blutsverwandt; Anna Maria Tischlers Mutter hatte Vorfahren aus der Stadt Winterberg, die wohl ebenfalls nicht in Frage kommen für die Blutsverwandtschaft. Möglich wäre natürlich auch eine Verwandtschaft zwischen der Familie Tischler und der Familie der Magdalena, Ehefrau des Sohnes Christoph von Wolfgang Plechinger; wahrscheinlicher ist aber eine Verwandtschaft zwischen den beiden Plechinger-Linien). - Nach Blau, Glasmacher II, S. 222, tauschte Andreas von Matthias Sixl, Sohn des Johann Sixl, 1640 die Schlemmerhütte, die dieser damals besaß, gegen ein landwirtschaftliches Anwesen ein. Dabei kann es sich aber nur um die auch Schlemmerhütte genannte Thomashütte gehandelt haben, denn die Schlemmerhütte war im Besitz von Wolfgang Plechinger. Im Widerspruch dazu heißt es bei Blau II, S. 27, daß Andreas die Schlemmerhütte von Johann - also nicht Matthias - Sixl ertauscht habe, und zwar um 1650, denn Blau fährt fort: "Nach zwanzig Jahren verkaufte er sie 1670 an den Gatten seiner Tochter Marie, den Glasermeister Georg Tischler". Diese Hütte, die Andreas Plechinger seinem Schwiegersohn Tischler übergab, war die Thomashütte! Diese muß er frühestens 1652, wo ein Kind von ihm noch auf der Scherauer Hütte geboren wird, und spätestens 1655, wo ein Kind von ihm auf der Thomashütte stirbt, erworben haben. An anderer Stelle, auf S. 230, heißt es bei Blau, daß Andreas Plechinger die Thomashütte samt dazugehöriger Landwirtschaft von Jakob Bergfeitl erworben habe. 1652 habe er sie dann Matthias Sixl überlassen, der sie dann 1670 an seinen Schwiegersohn Georg Tischler verkauft habe. Hier verwechselt Blau die Personen, denn Tischler war der Schwiegersohn von Andreas Plechinger. Matthias Sixl wird in den MB nie als Hüttenbesitzer, sondern als Besitzer einer Chalupe bei der Thomashütte angeführt, die gelegentlich Madlchalupe genannt wird. Es bleibt unklar, ob er diese nun 1652 oder 1640 erhalten hat; offenbar erhielt er sie aber von Andreas Plechinger. Nachtrag: Um die Verwirrung komplett zu machen: im inzwischen gefundenen Heiratseintrag 1647 mit Barbara in der Pfr. Sablat wird Andreas als Witwer "auß Windterberger Pfarr Thomasin Hutten" bezeichnet! Demnach besaß er damals die Thomashütte, lebte aber 1652 nicht mehr dort, sondern auf der Scherauer Hütte lt. Geburtseintrag seines Kindes (nochmaliger Nachtrag: vielleicht aber auch Fehler des KB-Schreibers). - Um 1610 geboren nach den Altersangaben in den MB. - Begraben 1708 ohne Angabe von Monat und Tag (evtl. soll der 15.4. des vorausgehenden Eintrags auch für ihn gelten; Pfr. Hornick ließ aber öfters das genaue Datum weg) als senex officinae Schlemmerhütte praefectus, mit allen Sakramenten versehen, im Alter von angebl. 120 Jahren (tatsächlich ca. 97). - Nachtrag nach Auswertung der Grundbücher: Im Freibuch Nr. 14 über die vom Totenfall befreiten Höfe finden sich Einträge zur Thomashütte ab Aufn. 241, und zwar in Aufn. 241 unter der Bezeichnung Folio 3 zur Hütte selbst ("Hutt Krauplowa, ginak Tomassowa"), in Aufn. 242 zur Thomas-Chalupe (wohl die, die im MB auch Madlchalupe genannt wird) und in Aufn. 247 (Folio 12) unter dem Titel "Minckhische Transferirte Chaluppe" zu einer weiteren Chalupe bei der Thomashütte. Falls ich richtig übersetze, wird in Aufn. 241 (offenbar in einer Zusammenfassung aus dem Jahr 1650) mitgeteilt, daß der Besitzer Jakob (= Jakob Bauer, gen. Gergfeitl, s. die Notiz bei ihm in dieser Datei) wegen Krankheit nicht weiter auf der Hütte wirtschaften kann. Er muß für sie noch 250 Schock abzahlen. Er verkauft sie dem Andreas Plechinger für 450 Schock. Die 250 Schock, die Jakob noch abzuzahlen hätte, bestehen aus 150 Schock als Anteil eines Kaspar (= Kaspar Bauer, gen. Gergfeitl, später Besitzer der alten Schlemmerhütte, Bruder Jakobs und Andreas´) und 100 Schock (von vermutlich ursprünglich ebenfalls 150 Schock) als restlichem Anteil einer Barbara ("Barborźe ostat: podilu"; sie war die Schwester von Andreas, Jakob und Andreas). Da Jakob außerdem zum (nicht angegebenen) Zeitpunkt des Verkaufs 139 Schock persönliche Schulden bei verschiedenen Gläubigern hatte, die statt seiner künftig der Käufer abzuzahlen hatte, standen ihm nach Abzug aller Schulden nur noch 61 Schock als einzunehmendes Grundgeld von den insges. 450 Schock des Kaufpreises zu. Am 1.6.1650 wird festgestellt, daß Andreas Plechinger vom Jahr 1641 bis zum Jahr 1650 die 250 Schock Anteile des Kaspar und der Barbara, das Grundgeld von 61 Schock und 89 Schock von den persönlichen Schulden bezahlt hat. Er muß daher am 1.6.1650 nur noch 50 Schock Schulden, die einem "Maczal" in Kolmberg zustehen, in jährlichen Raten zu 10 Schock abzahlen. Schon am 12.6.1650 hat er aber den gesamten Betrag abgezahlt und ist damit schuldenfrei. Daraus ist zu schließen: mindestens seit 1641 ist Andreas Plechinger der Besitzer der Thomashütte, nicht erst seit 1652. Weshalb ein Kind 1652 auf der Scherauer Hütte geboren wird, ist unklar. Wann genau der Kaufvertrag zwischen Jakob und Andreas geschlossen wurde, geht aus dem Freibuch nicht hervor; in allen Winterberger Grundbücher brechen um 1641/42 die Eintragungen ab (wohl wegen der kriegerischen Ereignisse), erst um 1650 werden dann die Aufzeichnungen wieder fortgeführt; Andreas könnte vor 1641 schon weitere, 1650 nicht mehr aufgezählte Schulden bezahlt haben. - In Aufn. 242 geht es um die Chalupe bei der Thomashütte, die Andreas Plechinger abgezahlt hat. Den Text kann ich hier nicht richtig übersetzen: es scheint ein Tausch zwischen ihm und Matthias Sixl stattgefunden zu haben am 28.4.1652, durch den Sixl diese Chalupe erhielt, wobei Sixl noch 60 Schock für die Chalupe zahlen mußte. Diese 60 Schock standen zu 30 Schock dem Matthias Sixl selbst zu und zu 30 Schock seinem Bruder Paul (waren es auf der Chalupe haftende alte Erbanteile?). Bis 1667 zahlt Matthias Sixl seinem Bruder Paul 30 Schock in Raten ab; die ihm selbst zustehenden 30 Schock läßt er sich 1655 im Grundbuch ausschreiben. - In Aufn. 243 ist der Verkauf der Thomashütte durch Andreas Plechinger an seinen Schwiegersohn Georg Tischler am 3.10.1670 eingetragen. - In Aufn. 247 heißt es am 15.11.1673 zur Minkischen Chalupe, dass sie von Andreas Plechinger zur Thomashütte zugebaut worden sei und Andreas Plechinger sie beim Verkauf der Hütte an Tischler für sich, seine Frau und seine Kinder vorbehalten habe. Er einigt sich mit Tischler zugleich bzgl. der Viehweide. Im Grundbuch Nr. 12, das die ältere Besitzgeschichte der Hütten enthält, heißt es zur Minkuschalupe, sie sei von Jakob Feitls Vater Paul Feitl als damaligem Besitzer der Thomashütte von den Kraupl-Waisen dazugekauft worden - bedeutet zugebaut im Freibuch also nicht "dazugebaut", sondern zugeschlagen zum eigentlichen Hüttengut (i. S. von Zubaugütern, s. Grimmsches Wörterbuch = walzende Güter) und nach dem Verkauf der Hütte wieder vom Hüttengut abgetrennt? - Lt. einem Nachtrag in Aufn. 241 hat sich der Hüttenmeister Georg Tischler am 1.6.1674 auch mit Matthias Sixen, Chaluppner auf der Thomas-Chaluppen bei Folio 5, wegen der Viehweiden verglichen.