Jakob Tischler ,

Name
Jakob /Tischler/
Nachname
Tischler
Vornamen
Jakob
Beruf
Bauer auf dem Pohane-Hof, Richter und Freibauer

Tod eines VatersMichael Tischler
um 1574
Heirat eines KindsPaul TischlerMaria PhilippDiese Familie ansehen
6. Januar 1656
Tod eines SohnsPaul Tischler
um 1688
Geburt eines SohnsPaul Tischler

Familie mit Eltern
Vater
er selbst
Familie mit Anna ...
er selbst
Partnerin
Sohn
Notiz

Lebt lt. Grundbuch Nr. 12, Aufn. 18, um 1586 beim Stiefvater. War demnach zu dieser Zeit noch nicht verheiratet. Er erhält in den 1590er Jahren einige Raten seines Erbteiles ausgezahlt. Leider ist das älteste Grundbuch des Gerichts Rabitz und Gansau im vorderen Teil beschädigt. Es fehlt bei manchen Seiten der Rand, außerdem sind die Fortsetzungseinträge zu den Höfen durcheinander auf verschiedenen Seiten eingetragen, vielleicht aus Platzmangel, vielleicht auch wegen einer späteren Fehlbindung. Einige Seiten oder Teile fehlen offenbar ganz, manche Jahrgänge sind auch nur als ausgeschnittene Abschnitte auf kleinen Zetteln beigelegt. Um 1600 war Jakob demnach im Besitz des Hofes des Martin Pohane, ohne daß aber eine Eintragung Auskunft darüber gibt, wie er in diesen Besitz gekommen war. Die Besitzgeschichte dieses Hofes beginnt in Aufn. 24: Fol. 9 Grunth Martina na Zygmundowie. Der Hof wurde 1580 nach dem Tod des Sigmund Pohane von dessen Sohn Martin übernommen. Die Eintragungen zum Hof enden 1586 mit einer Ratenzahlung an die Mutter Apollonia. Die Zeit zwischen 1586 und 1600 fehlt. In Aufn. 22, also weiter vorne, findet sich dann die Fortsetzung ab dem Jahr 1600: Fol. 9 Wes rawcze Krunt Martyna Pohana. Darunter wird in der gleichen Schrift fortgefahren, daß 1600 Jakob von Rabitz (Jakub zrawiz) den Hof an Stephan von Rabitz verkauft (Sstefflowj zrawiz), der weiter unten Steffl Probst genannt wird. Zur Erläuterung hat ein anderer Schreiber zwischen Überschrift und Text noch hinzugefügt, daß Jakob für den Hof noch 176 Schock zu zahlen schuldig war. Leider fehlt der Rand, so daß die Kaufbedingungen nicht vollständig zu lesen sind. Es ist von einer Summe 111 sß 38 g die Rede, davor ist eingefügt: y spodylem manzelkj swej - und mit dem Anteil seiner Frau; falls sich das wie in anderen besser erhaltenen Kaufverträgen auf den Verkäufer, also Jakob, bezieht, müßte seine Frau erbberechtigt gewesen sein bei diesem Hof. Möglicherweise war sie die Witwe des Martin Pohane. 1612 sagt Jakob, der nun Jakob Truhlarz genannt wird, aus, daß er 15 Schock vom Käufer erhalten hat. Welchen Hof Jakob Tischler danach kaufte, ist schwer zu sagen. In Aufn. 5 ist auf einem beschädigten Blatt zu lesen "Gruntt Jakuba Truhlarz...". Aus dem Text geht hervor, daß Jakob seinen Hof ca. 1618 (1619 wird die erste Rate gezahlt) für 145 Schock verkauft hat; der Käufer wird bei den Zahlungen Adam Pibl genannt. Er zahlt noch 1632 an Jakob Raten des Kaufpreises. 1632 verkauft er dann den Hof an seinen Bruder Jakob Pibl. Die Vorgeschichte, wie Jakob Tischer den Hof erworben hatte, fehlt auch hier. Möglicherweise steht der Verkauf dieses Hofes um 1618 in Zusammenhang mit einem Kauf, den Jakob Tischler um 1617/18 tätigte: Auf der Rückseite des stark beschädigten Blattes "Pag: 3" (Aufn. 3 linke Seite) ist die Rede davon, daß "Partl" Pawlitschko gestorben ist. Sein Erbe zahlt 1565-1577 den Kaufpreis ab (fast alles an die Burggrafen für die Herrschaft, also wohl Totenfallabgaben) und ist danach schuldenfrei. Von den Waisen dieses oder eines anderen verstorbenen Pawlitschko (der Rand ist schwer beschädigt, so daß der Inhalt nur bruchstückhaft zu entnehmen ist) erwirbt 1600 Georg Feitl (Gira ffegtl) aus Zeislitz den Hof, der in diesem Eintrag Hof des Bartl Pawliczka genannt wird (Grunt Partle Pawlicz[Rand fehlt], rechte Seite von Aufn. 3, "Pag: 4"); am Rand steht Fol. 2. Georg Feitl muß zwei Waisen namens Paul und Thomas auszahlen. 1607 verkauft er den Hof an seinen Sohn Paul Feitl für 60 Schock. Dieser hat 1617 alle Schulden abbezahlt (Aufn. 4). Von diesem Paul ("Pawel Gira Feittle") kauft ihn Jakob Tischler (Truhlarź) aus Rabitz für 100 Schock; leider ist das Datum auf dem beschädigten Blatt nicht erhalten. Er scheint ihn auf einmal abbezahlt zu haben, denn er ist gleich nach dem Kauf schuldenfrei. Der Kauf kann frühestens 1617 stattgefunden haben. Da es sich bei diesem Paul des Georg Feittls ziemlich sicher um Paul Gergfeitl aus Rabitz handelt, der lt. Freibuch (= GB Nr. 14) 1617 die Thomashütte erwarb, fand der Verkauf aber wohl um oder bald nach 1617 statt (der Nachname Gergfeitl im Grundbuch wurde später von František Mareš, České sklo (Böhmisches Glas), Prag 1893, falsch als Bergfeitl gelesen und so von Blau, Glasmacher übernommen). Jakob Tischler hat wohl wegen dieses Kaufes seinen vorherigen Hof verkauft. Mit Hilfe des anschließenden Grundbuches ist vielleicht zu klären, ob Jakob diesen Hof längere Zeit behalten hat und er identisch ist mit dem einen von Jakobs späteren zwei Freihöfen. In einem weiteren Winterberger Grundbuch, der Nr. 14 (sog. Freibuch, in dem die vom Totenfall befreiten Höfe verzeichnet wurden), Aufn. 175, ist nämlich eine Abschrift des Originalbriefs von Joachim von Kolowrat 1628 eingetragen, in dem die beiden Höfe des derzeitigen Richters Jakob Truhlarź in Rabitz vom Totenfall befreit werden. Darin werden seine Frau Anna und die Söhne Georg und Paul genannt. Paul dürfte mit Paul Tischler, gen. Bruschl, identisch sein. Der eine Hof (im Grundbuch "F. 1" bezeichnet: "Gruntt druhey Jakuba Truhlarźe ginak Po starodawnu se gmenowal Girzika Sklenarze") wird 1638 an den Sohn Georg übergeben und nach dessen Tod um 1665 an den Sohn Matthias vererbt. Den anderen Hof "F. 16" (Grunt Petra Temloweho ginak Tomasse Sselemandle a nyni ho drźi Jakub Truhlarź Rychtarź Rabiczky), der heruntergekommen war, hatte Jakob Tischler 1622 für 84 sß 30 g von den Erben des verstorbenen Thomas Schelmandl gekauft, denen vom Kaufpreis nur 11 sß 30 g zustanden, da der Rest an Gläubiger gezahlt werden mußte (Aufn. 173). 1623 hatte Jakob Tischler diesen Hof abbezahlt. Unklar bleibt, warum der erstgenannte Hof früher im Besitz des Girzik Sklenarz/Georg Glaser gewesen sein soll. Es gibt tatsächlich im GB Nr. 12 einen Hof des Girzik Sklenarz, der unter Fol. 10 verzeichnet ist (Aufn. 25). Er befand sich ganz früher im Besitz des oben erwähnten Georg Feitl (Gira Ffeytlu syn), der also ursprünglich aus Rabitz stammte, bevor er nach Zeislitz zog. Dieser verkaufte ihn 1570 an Girzik Sklenarz von Schmiding. 1582 war der Hof abbezahlt. In einem für mich schwerverständlichen Nachtrag wurde Georg Feitl vom herrschaftlichen Beamten Johannes/Jan Lazyczky auferlegt ("vlozyl"), etwas nachzuzahlen ("znowu Placeny"), anscheinend an seine Geschwister; es ist von einem verstorbenen Vater die Rede und einem Bruder in Nitzau sowie einer Schwester, die beide auf Bergreichensteiner Herrschaft ansässig sind - vielleicht stand ihm also nicht das ganze Grundgeld alleine zu. Dann fehlt wieder die Zeit nach 1586 bis zum Jahr 1610. 1610 heißt es unter der Überschrift Fol. 10 Wes Rawicze Girzy Sklenarze, daß ein Wenzel (Waczlaw) gestorben sei. Es geht nicht hervor, wie er mit Georg Glaser in Verbindung stand. Seine Witwe heiratet Christoph Judl, der bis 1624 Kaufpreisraten zahlt. Dann stirbt Judl, Georg Olczinger von Perleschlag heiratet seine Waise Ursula und nimmt den Hof an; er zahlt Raten an die Witwe Maria Anna des Christoph Judl. Dies tut er noch 1632 - es kann sich also nicht um den Hof handeln, den Jakob Tischler 1628 zum Freihof machen ließ. Vielleicht besaß Georg Glaser zwischenzeitlich aber noch einen weiteren Hof in Rabitz.