Paul Tischler , 1688

Name
Paul /Tischler/
Nachname
Tischler
Vornamen
Paul
Geburt
Beruf
Bauer

Geburt eines SohnsGeorg Tischler
um 1643
Tod einer EhefrauUrsula Bruschl
18. November 1654
HeiratMaria PhilippDiese Familie ansehen
6. Januar 1656
Tod um 1688
Familie mit Eltern
Vater
Mutter
er selbst
Familie mit Ursula Bruschl
er selbst
Partnerin
Sohn
16431697
Geburt: um 1643Rabitz 47
Tod: 14. Juni 1697Thomashütte (auch Schlemmerhütte genannt)
Familie mit Maria Philipp
er selbst
Ehefrau
Heirat Heirat6. Januar 1656Winterberg
Notiz

Sein Nachname Tischler wird im KB manchmal auch tsch. Truhlarź geschrieben. Einmal wird er Tischler seu arcularius (= Tischler, Schreiner) genannt. Ein zweiter Name für ihn war lt. KB Bohumilitz offenbar Bruźial und Bruźal bzw. Prussl (KB Winterberg) und Prueschel, Bruschl (Waisenbuch 1657, Aufn. 97 und 105): 1657 läßt ein Paul Bruzial aus Rabitz, verheiratet mit Maria, eine Tochter taufen; 1658 und 1661 jeweils ein Paul Tischler mit Ehefrau Maria. Die Taufpaten der drei Kinder sind identisch (der männliche Pate Kaspar Herzig aus Zeislitz wurde nach seinem Beruf auch Kaspar Weber (Tkadlecz) genannt; bei Kaspar Temel handelt es sich sicher auch um ihn (wohl Patronym)). Nach 1661 finden sich mehrere Rabitzer Tauf- und Sterbeeinträge in den Büchern der benachbarten Pfarrei Winterberg wegen Abwesenheit des Bohumilitzer Pfarrers. Auch Paul Tischler und Maria lassen in dieser Zeit eine Tochter in Winterberg taufen; der männliche Taufpate ist wieder der Weber Kaspar Herzig aus Zeislitz wie bei den ersten drei Kindern. Nach dessen Tod 1665 ist von nun an Georg Hrome aus Rabitz männlicher Taufpate. Als weibliche Patin ist 1668 Eva Ganauskowa aus Zeislitz angegeben (Kindesvater: Paul Tyssler), 1674 Eva Herzokowa (Kindesvater: Paul Bruzial). 1673 ist eine Maria Anna Bruzialowa, Richterin von Rabitz, Taufpatin bei Kregczi in Zeislitz; lt. Mannschaftsbuch war Paul Tischler 1669 und 1675 Rabitzer Richter (1673 fehlt ein MB). Paul Bruźal und Paul Tischler sind also sicher identisch. Unklar ist der Zusammenhang mit Paul Franz, der ebenfalls Bauer in Rabitz war. Die Taufpaten von dessen Tochter Ursula sind 1663 Georg Rome (Hrome) aus Rabitz (er war von Beruf Weber) und Ursula Partlykowa (aus Modlenitz). Es kann sich bei dem Vater eines 1666 getauften Georg, Sohn des Paul Bruźal von Rabitz und dessen Frau Magdalena, nur um Paul Franz handeln, denn die Paten sind Georg Dkadlecz aus Rabitz (= Hrome) und Ursula Partlikowa aus Modlenitz. Geht der Nachname Bruźal hier auf eine Verwechslung mit Paul Tischler zurück, oder hieß auch Paul Franz mit Beinamen Bruźal? Paul Franz war lt. MB zuerst mit einer Anna, dann mit einer Magdalena verheiratet; seine Tochter Ursula ist lt. MB 1665 2 Jahre alt, sein Sohn Georg lt. MB 1669 3 Jahre. Bei Paul Tischler gibt es dagegen keinen in den 1660er Jahren geborenen Sohn Georg in den MBB. - Heiratet als Witwer am [2]6. (wegen zu enger Bindung erste Ziffer des Tages nicht erkennbar) Januar 1656 in Winterberg Maria Philipp. Diese erhielt die herrschaftliche Heiratserlaubnis am 24.1.1656 (Waisenbuch). - 1684 heißt es, daß er krank sei. - Nach den im Juni 2017 online gestellten Grundbüchern der Herrschaft Winterberg (Nr. 15) übernahm Paul "Truhlarziowicz" den Hof fol. 2 von seinem Schwiegervater Kaspar Broz, dessen Töchter und Witwe Ursula er in den folgenden Jahren ratenweise auszahlen mußte. Er selbst war mit Kaspars Tochter Ursula verheiratet. Der Eintrag mit den Übernahmebedingungen stammt vom 18.4.1638; da ich den Text nur schlecht übersetzen kann, bleibt für mich unklar, wann genau der Heiratsvertrag geschlossen wurde; er wurde auf jeden Fall noch zu Lebzeiten Kaspars, also vor 1636, geschlossen. Wenn ich richtig übersetze, waren Paul und seine Frau Ursula schon mit dem Heiratsvertrag Hofbesitzer. 1668 hat Paul Tischler dann alle Raten abbezahlt (wobei er ab 1657 nur noch an den Grundherrn zahlte (Totenfallabgabe bzw. odaumrt/odúmrt´); offenbar waren alle Kinder des Kaspar Broz damals schon gestorben. Er selbst starb um 1688, da er lt. Grundbuch im März 1691 bereits vor 3 Jahren in hohem Alter gestorben war. - Sein Zweitnamen Bruźal/Bruźial/Bruschl kam demnach vom Vorbesitzers seines Hofes, seinem Schwiegervater Kaspar Broz (wohl Kurzform von Ambros). - Paul wird mit Nachnamen in diesem Grundbuch Truhlarziowicz genannt. Siehe hierzu Matouš Friedrich, Namen der Ortschaften in der Umgebung der Stadt Neuhaus http://genderi.org/masarykova-univerzita-filozofick-fakulta-stav-germanistiky-nor.html?page=5: "Zusammen mit dem Suffix „-ic“ wurde die Endung „-ovic“ früher zur Bildung von Patronymen (= Vatersnamen) gebraucht (vgl. Suffix -ič im heutigen Russischen)." Zwar waren die meisten so bezeichneten Personen in den KB-Einträgen, die ich gesehen habe, ledig, aber manchmal wurden auch verheiratete Personen so genannt. Da Paul bei der Hochzeit mit Ursula auch ein Witwer gewesen sein kann, wurden die drei ältesten Kinder hier in dieser Datei unter einer unbekannten Mutter eingetragen.